5. Mai 2017 (Berlin)

2017-05-05

Workshop »Wirksamer mit Spannungen und Krisen in der therapeutischen Beziehung umgehen. Therapeutische Strategien und Mikroprozessforschung«

Spannungen und Krisen in der therapeutischen Beziehung sind häufig. Sie sind sowohl Risiko als auch Chance für den Therapieerfolg. Studien zeigten, dass Therapeuten sowohl mit dem Erkennen als auch mit der konstruktiven Bearbeitung Schwierigkeiten haben. Therapeutisch gut genutzt, können sich aus Krisen korrigierende emotionale Erfahrungen und eine Zunahme von Beziehungskompetenz ergeben. Der Workshop hat zum Ziel, wichtige schulenübergreifende Einsichten in notwendige Kompetenzen für den Umgang mit Spannungen und Krisen in der therapeutischen Beziehung zu vermitteln. Er ist sowohl für erfahrene Kollegen als auch für Berufsanfänger und an Psychotherapieprozessforschung Interessierte geeignet.

Im ersten Teil des Workshops wird ein Therapie- und Trainingsverfahren vorgestellt, bei dem die Sensibilisierung für Spannungen und Krisen in der therapeutischen Beziehung und geeignete Techniken für einen Umgang mit ihnen im Zentrum steht (Brief Relational Therapy, Safran & Muran 2000). Auf einer psychodynamisch-relationalen Grundlage stellt das Verfahren die gemeinsame metakommunikative Exploration der Hier-und-Jetzt-Beziehung zwischen Patient und Therapeut in den Mittelpunkt. Mit dem zugehörigen Trainingsverfahren für Therapeuten (Alliance Focused Training, Eubanks-Carter et al. 2015) werden therapeutische Fähigkeiten im Umgang mit Spannungen und Krisen systematisch geschult. Dabei geht es zunächst um das erfolgreiche Erkennen von Krisen. Im Workshop wird auf häufige Anzeichen von Krisen und die Bedeutung einer achtsamen Selbstwahrnehmung auf Seiten der Therapeuten eingegangen. Des Weiteren werden Grundhaltungen und Techniken zu einem konstruktiven Umgang damit vorgestellt. Zur Veranschaulichung der Inhalte werden Videobeispiele gezeigt. Erfahrungen aus einer aktuell laufenden Pilotstudie werden vorgestellt, in welcher das für den deutschen Sprachraum adaptierte Therapie- und Trainingsverfahrens mit Ausbildungskandidaten an einer Stichprobe depressiver Patienten getestet wird.

Teil 2 des Workshops stellt die Sensibilisierung für Krisen in den Mittelpunkt. Vorgestellt wird ein Forschungsinstrument zur Erfassung des Therapieprozesses aus psychoanalytischer Perspektive (MATRIX, Mendlovic et al., 2016). Anhand der gemeinsamen Analyse eines Stundenprotokolls gewinnen die Teilnehmer*innen einen Einblick in die Prozessforschung mit diesem Instrument. Der zweite Teil des Workshops  findet in englischer Sprache statt.

Termin:
5. Mai 2017, 17 bis 20:45 Uhr

Anmeldung:
Bis 15. April 2017 an o.yadikar@psychologische-hochschule.de

Kosten:
Die Teilnahme ist kostenlos.

Zertifizierung:
4 Ptk – Punkte beantragt

Veranstaltungsort:

Psychologische Hochschule Berlin
Am Köllnischen Park 2
10179 Berlin

Weitere Informationen:
www.psychologische-hochschule.de

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