3. bis 5. Mai 2019 (Berlin)

2019-05-03 - 2019-05-05

5. Advanced Seminar: »Face to Facebook – Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt«

Nachdem wir uns im ersten Advanced mit dem »Drinnen und Draußen« beschäftigt haben, im letzten Seminar »Ideal und Wirklichkeit« der Gruppenanalyse betrachteten, untersuchen wir nun nochmals das Drinnen und Draußen, sowie die Wahrnehmung von Wirklichkeit mit der Frage: Was machen die sozialen Medien mit der Gruppe und inwiefern beeinflussen sie die Gruppenanalyse?

Digitalisierte Kommunikation und Kommunikationsräume sind allzeit offen und zugänglich. Es ist möglich mit allen und jedem in Verbindung zu treten – ohne sich mit Geschlecht, Alter oder wahrer Identität zu zeigen.
Das verändert die Wahrnehmung von Wirklichkeit und sozialem Miteinander. Die damit verbundenen Konsequenzen sind deutlich spürbar im Zusammenleben und der alltäglichen Kommunikation.

Welche Auswirkungen haben die sozialen Medien auf den Gruppenprozess und unsere gruppenanalytische Arbeit, auf den Rahmen und die Rolle des Leiters? Wie kann unter diesen Einflüssen eine Grenzziehung zwischen Innen und Außen gelingen? Diese und weitere Fragen werden uns im 5. Advanced beschäftigen.

In diesem relativ jungen Diskurs sind die Haltungen bereits sehr divergent: Traditionalisten werden schnell als paranoid und den alten Strukturen verhaftet betrachtet. Sie warnen vor einem inhaltlichen Verfall und dem Verlust der gruppenanalytischen Wirkung. Progressivere Kollegen werden gern als unkritisch und naiv tituliert, ihnen wird unterstellt, sie würden nur das Neue und Veränderung idealisieren und damit die Wirkung der GA beschädigen.

In der Diskussion wollen wir uns bewusst von diesen polarisierenden Positionen lösen und das Dazwischen ausloten.

Für das Advanced 2019 laden wir alle nach Berlin ein, um mit uns gemeinsam Erfahrungen mit sozialen Medien und Gruppenanalyse, v.a. in Bezug auf die Rolle des Gruppenanalytikers, zu reflektieren und zu bearbeiten.

Das Advanced-Seminar wird von Mitgliedern des SGAZ organisiert und geleitet. Es bietet GruppenanalytikerInnen ein Forum zu kollegialem Austausch und zur Vertiefung gruppenanalytischer Praxis an. Eingeladen sind alle GruppenanalytikerInnen nach abgeschlossener Selbsterfahrung.
Das Advanced findet einmal jährlich jeweils an wechselnden Orten in Deutschland, Österreich oder der Schweiz statt. Zwei Kurzvorträge dienen als Impulse für die fachliche Diskussion. In kleinen geleiteten Intervisionsgruppen haben alle Teilnehmenden die Möglichkeit, aus ihren Arbeitsfeldern in und mit Gruppen Vignetten einzubringen und zu bearbeiten. Begleitet wird die Veranstaltung von drei Großgruppen.

Referate:

Christa Franke, Dr. phil., Münster, Psychologische, Psychotherapeutin, Gruppenlehranalytikerin, Supervisorin & Organisationsberaterin D3G

Jo Reichertz, Prof. em., Essen, Dr. phil., Kommunikationswissenschaftler, Senior Fellow & Mitglied des Vorstands am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen

Termin:
3. bis 5. Mai 2019

Veranstaltungsort:
Berliner Psychoanalytisches Institut
Karl-Abraham-Institut
Körnerstr. 11
10785 Berlin

Kontakt:
Renate Maschwitz
Telefon: 0157 887 282 27
Marlene Stölzl
Telefon: 0172 140 09 25


Weitere Informationen:

Sekretariat SGAZ
Quellenstr. 27
CH-8005 Zürich

Telefon: +41 (0)44/2718173
Fax +41 (0)44/2717371
E-Mail: sgaz@bluewin.ch


Passende Lektüre im Psychosozial-Verlag:

Hans Bosse
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Das Besondere der Gruppentherapie besteht darin, dass sich PatientInnen nicht nur an den Therapeuten oder die Therapeutin, sondern auch an die anderen Gruppenmitglieder wenden und zugleich einen Platz in der Gruppe finden müssen. Hans Bosse widmet sich ausführlich dem vielfältigen Feld der Gruppentherapie sowie gruppenanalytischen Prozessen. Indem das Individuum sich selbst als Teil der Gruppe empfinden lernt und ein Gefühl entwickelt, das der Autor als »Ich-im-Wir« bezeichnet, erfährt es die Gemeinsamkeit in der Gruppe als heilsam. [ mehr ]

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Eine arbeits- und lernfähige Gruppe entwickelt sich nicht aus sich selbst heraus, es bedarf einer Gruppenleitung, die über spezielles Wissen und Können verfügen muss. Eine wichtige Hilfestellung bietet die Themenzentrierte Interaktion (TZI) als ein Konzept, das in der Arbeit mit Gruppen auf soziales Lernen und persönliche Entwicklung zielt. Anhand konkreter Beispiele aus der Praxis beschreiben Angelika und Eike Rubner das von ihnen entwickelte sechs Phasen umfassende Gruppenmodell und geben mit direkten Handlungsanweisungen wertvolle Hilfestellungen. [ mehr ]

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Wer heute nach Originaltexten zu Raoul Schindlers Rangdynamik sucht, wird kaum fündig, obwohl das Modell in der Forschungsliteratur häufig zitiert wird. Die HerausgeberInnen des vorliegenden Buches veröffentlichen erstmalig eine Auswahl von Texten Schindlers, die sie um eine Darstellung seiner Person und seines Wirkens sowie um eine Einbettung in den historischen Kontext der Gruppendynamik in Österreich ergänzen. So wird die Theorie der Rangdynamik in ihrer Differenziertheit für LeserInnen nachvollziehbar und die LeserInnen werden zur Weiterentwicklung des Modells eingeladen. [ mehr ]

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Wo denken wir hin?Hans-Peter Waldhoff, Christine Morgenroth, Angela Moré, Michael Kopel (Hg.)
Wo denken wir hin?
Lebensthemen, Zivilisationsprozesse, demokratische Verantwortung
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Die Beiträgerinnen und Beiträger verknüpfen historische Prozesse mit aktuellen Problemen, geben Impulse für zukunftsweisende Fragestellungen und Konfliktstrategien und hinterfragen zugleich die bewussten und unbewussten Bedingungen in sozialen Lebenszusammenhängen. [ mehr ]

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