26. April 2017 (Bad Kissingen)
2017-04-26
Heiligenfelder Gespräch
»Sanfte Traumverarbeitung« mit Gabriele Kahn
Insbesondere
komplexe Traumatisierungen in der Kindheit haben belastende Folgen, die ohne
spezialisierte Therapie im Erwachsenenalter mit unterschiedlicher Symptomatik
andauern. Es treten Ängste auf, die irrational wirken, oft Panik ohne
erkennbaren Anlass, Albträume, Überreaktionen im Alltag, Somatisierungen u.v.a.
Wenn in diesem Fall traumaspezifische Therapie aufgesucht wird, entsteht das
Problem, dass die meisten derzeit angebotenen Traumatherapien mit verschiedenen
Formen von Exposition arbeiten, um die Traumata zu integrieren. Es wird also
den Betroffenen nahegelegt, dass sie die traumatischen Erfahrungen in der
heutigen sicheren Therapiesituation noch einmal durchleben sollen, damit dem
Gehirn ermöglicht wird, nicht nur zu wissen, sondern zu fühlen, dass die
Traumata wirklich vorbei sind. Anders könne man Traumata nicht bewältigen. Auch
wenn dabei versucht wird, durch stabilisierende Maßnahmen, etwa imaginierte
Helfer, die Traumaexposition erträglicher zu gestalten, ist dieses Vorgehen
doch für komplex in der Kindheit Traumatisierte nicht selten überfordernd. Das
hat zur Folge, dass die Traumata entweder nicht wirklich erreicht werden, weil
die Psyche sich davor schützt, oder die heftigen, bedrohlichen Traumagefühle
das Bewusstsein überfluten, was nicht Heilung, sondern Retraumatisierung
bedeutet. Viele TherapeutInnen wenden deshalb in Fällen von schwereren
Traumata, z.B. sexuellem Missbrauch in der Kindheit, nur Stabilisierung an,
also Aufbau von Ich-Stärke, Wehrhaftigkeit als Erwachsene und Gegenwartsorientierung
durch Achtsamkeit. Das ist zunächst sehr hilfreich und sinnvoll, aber
langfristig werden erneut Probleme auftreten, indem die Traumata sich in
Symptomen zeigen, um gefunden und verarbeitet zu werden. Zur Vermeidung dieses
Dilemmas habe ich eine Methode entwickelt, die Traumaverarbeitung ermöglicht,
ohne die belastende Traumaexposition anwenden zu müssen, das
Innere-Kinder-Retten. Das neue Vorgehen wird im Detail vorgestellt und
erläutert.
Die
Teilnahme ist für alle Interessenten kostenfrei. Es ist keine Anmeldung erforderlich.
Termin:
26.
April 2017, 19:30 – 21:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Heiligenfeld-Saal
der Parkklinik Heiligenfeld Süd
Bismarckstraße
40–44
97688
Bad Kissingen
Kontakt:
Akademie
Heiligenfeld
Altenbergweg
6
97688
Bad Kissingen
Tel.:
0971 – 84 46 00
E-Mail:
info@akademie-heiligenfeld.de
Weitere Informationen:
www.akademie-heiligenfeld.de
Das Buch im
Psychosozial-Verlag: