25. Oktober 2017 (Gießen)
2017-10-25
Symposium »Zur Bedeutung der Kulturwissenschaften für die
Medizin«
Die Medizin der Gegenwart ist in ihrem Krankheitsverständnis, in
Wissensbeständen und Handlungsweisen auf den kranken Körper des Menschen hin
ausgerichtet. Ihre Verfahrensweisen sind an Naturwissenschaften und Statistik
orientiert. Der kranke Mensch als Mensch, mit seiner Subjektivität, Biografie
und seinen sozialen Beziehungen ist in der Produktion und Vermittlung von
medizinischem Wissen weitgehend an den Rand gerückt, ebenso die kulturellen
Kontexte und damit die Prämissen der Wissensproduktion selbst. Die Frage, ob
und in welcher Weise die Kulturwissenschaften in dieser Situation eine
essenzielle Ergänzung darstellen können, mit einem eigenem Fundus an Begriffen,
Methoden, Wissensbeständen und einem für wissenschaftliches Handeln
konstitutiven Anregungspotenzial zur Selbstreflexion in der Medizin, ist Thema
des Symposiums.
Programm:
11:00 – 12:45 Uhr
Begrüßung und Einführung
Volker Roelcke
»Bodylotion aus dem Kulturbeutel: Was Körpergeschichte und
Kulturwissenschaften zur Medizin beitragen«
Werner Bartens (München)
»Kulturwissenschaftliche Ansätze in Psychiatrie und Psychotherapie«
Andreas Heinz (Berlin)
»Popkultur im Wechselspiel mit Medizin und ihre Bedeutung in Therapie
und Forschung«
Heiner Fangerau (Düsseldorf)
12:45 – 14:00 Uhr Pause
14:00 – 15:30 Uhr
»›Fleisch am Knochen‹ – die Wichtigkeit eines kulturwissenschaftlich
vertieften Verständnisses der Medizin aus ethischer Perspektive«
Tanja Krones (Zürich)
»Kulturwissenschaften in der Kardiologie, oder: Der Arbeitstag eines
Assistenzarztes«
Jochen Dutzmann (Hannover)
»Literaturwissenschaft im Medizinstudium: Ein Feldversuch«
Joachim Jacob (Gießen)
15:30 – 16:00 Uhr Pause
16:00 – 17:30 Uhr
»Diagnose ›Rechtlosigkeit‹: Medizinethnologische Einblicke in die
gesundheitlichen Konsequenzen von Asyl- und Aufenthaltsstatus in Deutschland«
Michael Knipper (Gießen)
»Multiple efficacies: three different medical anthropological
approaches to treatment evaluation«
Elisabeth Hsu (Oxford)
»Patient Avatars und das vergessene Können Heilkundiger«
Cornelius Borck (Lübeck)
17:30 – 17:45 Uhr Pause
17:45 – 18:30 Uhr
Podiums- und Abschlussdiskussion
Walter Bruchhausen (Köln)
Johannes Kruse (Gießen)
Dirk van Laak (Leipzig)
Nicolas Pethes (Köln)
Moderation: Werner Bartens (München)
Referentinnen und Referenten:
Werner Bartens
Süddeutsche Zeitung, München
Cornelius Borck
Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung, Universität zu
Lübeck
Walter Bruchhausen
Institut für Geschichte, Ethik und Theorie der Medizin, Universität zu
Köln
Jochen Dutzmann
Klinik für Innere Medizin/Kardiologie, Medizinische Hochschule Hannover
Heiner Fangerau
Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Universität
Düsseldorf
Andreas Heinz
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité Universitätsmedizin
Berlin
Elisabeth Hsu
Institute of Social and Cultural Anthropology, University of Oxford
Joachim Jacob
Professur für Neuere deutsche Literaturgeschichte und Allgemeine
Literaturwissenschaft, Universität Gießen
Michael Knipper
Institut für Geschichte der Medizin, Universität Gießen
Tanja Krones
Institut für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte, Universität
Zürich
Johannes Kruse
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum
Gießen-Marburg, Standort Gießen
Dirk van Laak
Historisches Seminar, Universität Leipzig
Nicolas Pethes
Institut für deutsche Sprache und Literatur, Universität zu Köln
Volker Roelcke
Institut für Geschichte der Medizin, Universität Gießen
Termin:
25.
Oktober 2017
Veranstaltungsort:
Medizinisches Lehrzentrum (MLZ)
Universitätsklinikum
Hörsaal 2
Klinikstraße 29
35392 Gießen
Weitere Informationen:
www.uni-giessen.de
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