23. Januar 2018 (Hamburg)
2018-01-23
Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung »Kulturelle Sicht auf Seelische
Not. Zur Anthropologie von Gesundheit und Krankheit«
Die medizinische Sicht dominiert die
Wahrnehmung seelischer Not. Und doch ist sie nur eine Variante, historisch
betrachtet nur eine Episode. Lange Zeit war die Philosophie
selbstverständlicher Teil der Medizin und der Ausbildung zum Arztberuf. Die
sozialen Aspekte seelischer Not sind ebenfalls wichtig; Armut entscheidet mit
über die Schwere, Häufigkeit und Dauer psychischer Erkrankungen.
Der kulturelle Vergleich kann helfen, den Blick wieder zu öffnen für den
gesellschaftlichen Zusammenhang.
Ziel der Vorlesungsreihe
Anthropologische Psychiatrie ist seit ihrem Start im Jahr 2000, ein
menschliches Bild von psychischen Erkrankungen zu vermitteln, sie nicht auf die
Abweichung von statistischen Normen oder die Folge entgleister Transmitter zu
reduzieren. Philosophische Betrachtungen zu Menschenbild und therapeutischem
Handeln eröffnen einen neuen Diskurs zwischen sozialer und somatischer
Psychiatrie, Medizin und Psychologie, zwischen Betroffenen, Angehörigen und
Profis, beruflichen Experten und solchen Experten aus eigener Erfahrung.
»Neues von EmPeeRie – Erfahrungswissen in der Wissenschaft«
Projekt EmPeeRie,
Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf
Betroffenheit ist in der
Wissenschaft eine wichtige Kraft. Das Projekt EmPeeRie (Empower Peers to
Research) will diese Kraft nutzen für eine Nutzerorientierte
Wissenschaftsberatung (NoW) aber auch, um Menschen, die durch Psychiatrie in
Betroffenheit geraten sind, zu unterstützen, ihre jeweils
eigene Perspektive auf Wissen wissenschaftlich zu bearbeiten. Ein Zwischenstand
zu den bisherigen Erfahrungen und Ergebnissen.
Termin:
23. Januar 2018, 18–20 Uhr
Koordination:
Prof. Dr. Thomas Bock / Prof. em. Dr. Dr. Klaus Dörner
beide Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Veranstaltungsort:
Universität Hamburg
Hauptgebäude
Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal A
20146 Hamburg
Weitere Informationen:
www.zfw.uni-hamburg.de