18. bis 20. Januar 2019 (Mannheim)

2019-01-18 - 2019-01-20

17. Mannheimer Filmseminar
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie »Sofia Coppola«


Als Täufling in DER PATE hatte sie 1971 ihren ersten Auftritt. Für ihre Rolle als Don Corleones Tochter in DER PATE III wurde sie mit zwei Goldenen Himbeeren bedacht – glücklicherweise. Denn nach diesen Negativauszeichnungen verfolgte Sofia Coppola keine weitere Karriere als Schauspielerin mehr.

Als Tochter von Francis Ford Coppola ist Sofia Coppola ins Filmgeschäft hineingeboren worden – gründete in den 1990ern aber zunächst einmal ein It-Girl-Modelabel. Stil – ausgedrückt in Kostüm und Ausstattung – ist denn auch eines der offensichtlichsten Merkmale der Filme unter eigener Regie, mit denen sie sich ab 1999 vom Übervater Francis Ford freischwamm: Mit großem Detailreichtum, mit sicherem Gespür für die Objekte, mit genauem Blick für die Ausgestaltung der Räume kreiert Sofia Coppola Zwischenwelten, in denen die Wirklichkeit durchtränkt wird von Sehnsucht und Imagination. Ihre Figuren stecken fest im Übergangsstadium: In Hotelzimmern, wo die Langeweile zum Lebensinhalt wird, im Versailler Palast, gefangen in sinnfreier Hofetikette, im Heranwachsen, erdrückt von spießbürgerlichen Realitäten oder geblendet von den Fetischen der Reichen und Schönen, oder gefesselt in einem Netz aus Verlockungen und Intrigen in einem Mädchenpensionat während des amerikanischen Bürgerkrieges.

In der 17. Ausgabe der Seminarreihe »Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie« blicken wir erstmals auf das filmische Œuvre einer Regisseurin: Sofia Coppola arbeitet in ihrem Werk auf subtile und ganz eigenwillige Weise die Situationen, Gefühle, Befindlichkeiten ihrer Figuren heraus.

Die ReferentInnen:
Joachim Kurz
: Geb. 1967, Studium der Film- und Theaterwissenschaften und der Kunstgeschichte in Bochum, danach als Lektor, Autor und Journalist tätig. 2003/2004 Gründung des Arthouse-Filmportals Kino-Zeit, dessen Herausgeber er bis heute ist. Außerdem Veröffentlichung von vier Büchern und Arbeit an verschiedenen Filmprojekten und Drehbüchern zu film- und kulturhistorischen Themen. Seit 2009 Mitglied in der Jury der Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW).

Eva Berberich: Ärztin für Pädiatrie, Psychosomatische Medizin. Lehranalytikerin/Kontrollanalytikerin/Kinderanalytikerin DPV/IPA Psychoanalytisches Institut Heidelberg-Karlsruhe. Interessensschwerpunkt: Kinderanalyse, dazu zahlreiche Veröffentlichen in deutscher, englischer und französischer Sprache Vorträge und Veröffentlichungen zu Psychoanalyse und Film.

Ernst Schreckenberg: Langjähriger ehemaliger Leiter des Kommunalen Kinos Dortmund und des Medienbereichs der dortigen Volkshochschule. Arbeit in der filmischen Weiterbildung für Lehrer und Mediendesigner und Lehraufträge für Filmdramaturgie an der Universität. Vorträge, Seminare und Weiterbildungen zu filmanalytischen und filmhistorischen Themen. Vielfach Referent beim Mannheimer Filmsymposium.

Karin Nitzschmann: Karin Nitzschmann, Dr. phil., Dipl. Psych., Dipl. Päd., studierte Germanistik, Literatur- und Erziehungswissenschaften sowie Psychologie. Sie ist Absolventin der Weiterbildung Psychoanalytische Sozial- und Kulturtheorie. Ihr derzeitiger Arbeitsschwerpunkt sind Fragen zur Kulturpsychoanalyse in den Bereichen, Literatur, Film und Kunst.

Lioba Schlösser: Filmwissenschaftlerin und Lehrkraft an der DEKRA | Hochschule für Medien in Berlin, Doktorandin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und freie Journalistin in den Bereichen Film- und Subkulturjournalismus. Filmwissenschaftliche Veröffentlichungen mit Schwerpunkten auf Gender und Queer Studies, Ritual-, Mythen- und Körpertheorie sowie körperpolitischen Diskursen um Normativität im Film.

Ilka Quindeau: Präsidentin der Internationalen Psychoanalytischen Universität in Berlin. Psychoanalytikerin und Lehranalytikerin (DPV/IPA) in eigener Praxis. Veröffentlichungen im Bereich Gender-, Sexualitäts- und Trauma- sowie Erinnerungsforschung.


Termin:
18. bis 20. Januar 2019

Veranstalter:
CINEMA QUADRAT e.V. Mannheim,
Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Mannheim-Heidelberg,
Psychoanalytisches Institut Heidelberg der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung,
Heidelberger Institut für Tiefenpsychologie

Veranstaltungsort:
Cinema Quadrat
Collini-Center/Foyer
Collinistr. 1
68161 Mannheim
www.cinema-quadrat.de

Weitere Informationen im Flyer.

Passende Lektüre im Psychosozial-Verlag:

Timo Storck, Andreas Hamburger, Karin Nitzschmann, Gerhard Schneider, Peter Bär (Hg.)
François Ozon
Täuschung und subjektive Wahrheit. Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 15
EUR 29,90

Täuschung und Wahrheit, Wirklichkeit und Fiktion, biologisches Geschlecht und Gender – das sind die zentralen Fragen der Conditio humana, die François Ozon in seinen Filmen aus verschiedenen Perspektiven thematisiert. Ozon gehört zu den interessantesten und produktivsten Regisseuren der Gegenwart. Kaum ein anderer versteht es, die verschiedensten Charaktere, Plots und Themen so brillant auf die Leinwand zu bringen. Für sein Drama Jung & Schön (2013) und den Erotikthriller Der andere Liebhaber (2017) wurde er bei den Filmfestspielen von Cannes für die Goldene Palme nominiert. [ mehr ]

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Akira KurosawaGerhard Schneider, Peter Bär, Andreas Hamburger, Karin Nitzschmann, Timo Storck (Hg.)
Akira Kurosawa
Die Konfrontation des Eigenen mit dem Fremden. Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 14
EUR 24,90

Der oscarprämierte Akira Kurosawa (1910–1998) gehört zu den weltweit einflussreichsten und wichtigsten Regisseuren des 20. Jahrhunderts. Seine Erfolge und seine Wirkung auf westliche Filmemacher brachten ihm den Ruf des »westlichsten« Regisseurs Japans ein. Dabei wurde übersehen, wie sehr sich Kurosawa mit seinem Land und dessen Kultur beschäftigt hat. Das Werk und die humanistische Haltung des Regisseurs nutzen die AutorInnen im vorliegenden Band für den aktuellen Diskurs über die Conditio humana. [ mehr ]

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Martin Scorsese   Peter Bär, Gerhard Schneider (Hg.)
Martin Scorsese
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 13
EUR 24,90

Martin Scorsese (geb. 1942) ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Regisseure und Vertreter des New Hollywood. In der Tradition des europäischen Autorenfilms der 1960er und 70er Jahre thematisiert Scorsese individuelle, soziale und soziokulturelle Konfliktsituationen sowie die Bedeutung von Gruppenzugehörigkeiten, Gewalt und den Verlust basaler Sicherheiten. [ mehr ]

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Michael HanekeGerhard Schneider, Peter Bär (Hg.)
Michael Haneke
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 12
EUR 24,90

Der preisgekrönte österreichische Regisseur und Drehbuchautor Michael Haneke (geb. 1942) erlangte durch seine anspruchsvollen, sozialkritischen Filme weltweit Anerkennung. Seine Geschichten sind aus der Realität unserer Gesellschaft resultierende Alpträume, die einen Einblick in unsere soziokulturelle Conditio humana mit ihren apokalyptischen Gewalt- und Zerstörungsfantasien erlauben. [ mehr ]

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Peter Bär, Gerhard Schneider (Hg.)
Die Coen-Brüder
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 11
EUR 24,90

Seit Anfang der 1990er Jahre gehören die Brüder Joel und Ethan Coen als Oscar-prämierte Filmregisseure, -produzenten und Drehbuchautoren zu den Größen Hollywoods. Trotz des großen kommerziellen Erfolgs stehen die Coens bis heute für den kreativen und unangepassten Hollywoodfilm jenseits geltender Genrekonventionen. Das Buch bietet einen Gesamtüberblick über ihr Oeuvre und versammelt Texte zu ihren wichtigsten Filmen. [ mehr ]

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David CronenbergGerhard Schneider, Peter Bär (Hg.)
David Cronenberg
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 10
EUR 19,90

Mit Werken wie Parasiten-Mörder (1975) wurde David Cronenberg zum Mitbegründer des »Body-Horror«-Genres. In seinen späteren Filmen stellt er das Thema der Gewalt in einen soziokulturellen Zusammenhang (A History of Violence, 2005) und beschäftigt sich verstärkt mit den psychologischen Konflikten seiner Figuren (Spider, 2002). [ mehr ]

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Darren AronofskyPeter Bär, Gerhard Schneider (Hg.)
Darren Aronofsky
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 9
EUR 19,90

Das Werk des Filmregisseurs und Drehbuchautors Darren Aronofsky reicht vom Low-Budget-Projekt Pi über den grafisch opulenten Film The Fountain bis zum Arthouse-Publikumserfolg Black Swan. Trotz der unterschiedlichen Zugänge findet sich immer das einheitliche Motiv der »Ich-Suche« des Individuums. [ mehr ]

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Pier Paolo PasoliniGerhard Schneider, Peter Bär (Hg.)
Pier Paolo Pasolini
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 8
EUR 19,90

Nachdem Pasolini in den fünfziger Jahren als Drehbuchautor in die Filmszene einstieg, waren seine ersten Regiearbeiten wie Accattone oder Das erste Evangelium – Matthäus noch stark vom Neorealismus beeinflusst. Bewusst inszenierte er seine Figuren als changierend zwischen Profanität und Transzendentalität. Ende der Sechziger wandelte sich Pasolinis Werk und er wandte sich großen Legenden und Mythen zu, etwa Ödipus (Edipo Re – Bett der Gewalt) oder Medea. [ mehr ]

Dieser Titel ist derzeit vergriffen.

Roman PolanskiPeter Bär, Gerhard Schneider (Hg.)
Roman Polanski
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 2
EUR 19,90

Der französisch-polnische Filmregisseur, Drehbuchautor und Schauspieler Roman Polanski gilt als Meister der Inszenierung des Klaustrophobischen und der seelischen Erosion. Dass menschliche Urängste, Wahn und Verzweiflung sich als Motive durch sein filmisches Schaffen ziehen, scheint angesichts seiner jüdischen Wurzeln und der daraus resultierenden Verfolgung durch die Nationalsozialisten nur logisch. Polanski selbst stellt allerdings nur seinen Oscar-prämierten Film Der Pianist (2002) als explizit autobiografisch heraus, in den er seine Kindheitserinnerungen einfließen ließ. [ mehr ]

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Alfred HitchcockGerhard Schneider, Peter Bär (Hg.)
Alfred Hitchcock
Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie Band 1
EUR 14,90

Kaum ein anderer Regisseur verstand es so mit den Ängsten seiner ZuschauerInnen zu spielen wie Alfred Hitchcock. Er drehte mit den besten SchauspielerInnen, etablierte Begriffe wie »Suspense« und »MacGuffin« und perfektionierte die subjektive Kameraführung. Auch wenn Hitchcock trotz zahlreicher Oscar-Nominierungen nie eine Trophäe gewann, gilt der Meister der Suspense als einer der einflussreichsten und künstlerisch bedeutendsten Filmregisseure. 1979 zeichnete ihn das American Film Institute schließlich mit dem AFI Life Achievement Award aus. [ mehr ]

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