15. Februar 2020 (Frankfurt am Main)
2020-02-15
Leiblichkeit, Transformation,
Behandlungstechnik
Eine Arbeitsgruppe der DPV in Kooperation mit dem Frankfurter Psychoanalytischen
Institut
Symposium »Psychoanalyse und Leiblichkeit«
Von Beginn an interessiert sich die Psychoanalyse für die psychische
Realität des Körperlichen. Beschäftigte sich Freud zunächst mit dem Triebgeschehen und der Frage, wie die
verschiedenen erogenen Zonen den Bezug zum Objekt moderieren, so wurde der
Körper ab 1920 auch als Ort traumatischer
Einschreibungen und von Hemmungsprozessen
thematisiert. Des Weiteren verweisen etwa Wilhelm Reichs Begriff des Muskelpanzers, Anzieus Ausführungen zum Haut-Ich
oder etwa Ogdens Begriff der autistisch-berührenden
Position auf eine reiche Tradition des psychoanalytischen Denkens über den
Körper. Aber welches ist eine adäquate Behandlungstechnik für diese Zone?
Verfügt die Psychoanalyse bereits über ein lehrbares Wissen zu diesem Aspekt
der psychischen Organisation?
Die Zunahme psychosomatischer Erkrankungen, die Fortschritte neurowissenschaftlicher
Untersuchungen, Konzepte wie Zwischenleiblichkeit
und Embodiment werfen die Frage auf,
wie wir in unseren Behandlun-gen mit psychosomatischen Symptomen, körperlichen
Missempfindungen oder Phänomenen körperlicher Dissoziation umgehen. Ist unsere
zunächst deutungs-orientierte Behandlungstechnik der beste Zugang zu dieser Form
psychischer Repräsentation? Nicht-psychoanalytische Konzepte wie die Spiegelneuronen bereichern unser
Verständnis von Prozessen der Resonanz und des Containing in der
therapeutischen Dyade. Aber lassen sie sich umstandslos von der
Verhaltensbiologie in die Psychoanalyse importieren? Haben wir bereits
verstanden, wie diese Ebene mit der verbalen Ebene zusammenspielt? Oder müssen
wir die Elemente der analytischen Situation – die freie Assoziation, die
gleichschwebende Aufmerksamkeit, Prozesse des Containing und der projektiven
Identifizierung – vom Aspekt der Leiblichkeit her neu befragen?
Die DPV-Arbeitsgruppe Leiblichkeit – Transformationsprozess –
Behandlungstechnik widmet sich der
Erforschung dieses Bereichs. Wir bieten ein Symposion an, um in einen Prozess
des gemeinsamen Denkens und Erkundens zu kommen.
Termin:
15. Februar 2020
Veranstaltungsort:
Frankfurter Psychoanalytisches Institut e.V.
Sigmund-Freud-Institut
Myliusstr. 20
60323 Frankfurt am Main
Anmeldung und Kontakt:
Sekretariat des zAA der DPV
Frau Sandra Baranowski
Körnerstraße 12
10785 Berlin
Telefon:
030-2636 9799
Anmeldung bis spätestens 02.02.2020
Online-Anmeldung: www.dpv-psa.de
Stichwort: Psychoanalyse und Leiblichkeit