14. November 2017 (Hamburg)
2017-11-14
Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung »Kulturelle Sicht auf Seelische
Not. Zur Anthropologie von Gesundheit und Krankheit«
Die medizinische Sicht dominiert die
Wahrnehmung seelischer Not. Und doch ist sie nur eine Variante, historisch
betrachtet nur eine Episode. Lange Zeit war die Philosophie
selbstverständlicher Teil der Medizin und der Ausbildung zum Arztberuf. Die
sozialen Aspekte seelischer Not sind ebenfalls wichtig; Armut entscheidet mit
über die Schwere, Häufigkeit und Dauer psychischer Erkrankungen.
Der kulturelle Vergleich kann helfen, den Blick wieder zu öffnen für den
gesellschaftlichen Zusammenhang.
Ziel der Vorlesungsreihe
Anthropologische Psychiatrie ist seit ihrem Start im Jahr 2000, ein
menschliches Bild von psychischen Erkrankungen zu vermitteln, sie nicht auf die
Abweichung von statistischen Normen oder die Folge entgleister Transmitter zu
reduzieren. Philosophische Betrachtungen zu Menschenbild und therapeutischem
Handeln eröffnen einen neuen Diskurs zwischen sozialer und somatischer
Psychiatrie, Medizin und Psychologie, zwischen Betroffenen, Angehörigen und
Profis, beruflichen Experten und solchen Experten aus eigener Erfahrung.
»Zum Umgang mit Wahn in anderen Kulturen«
Hildegard Fuhrberg,
Heilpraktikerin
Eine kulturvergleichende Sichtung wie in anderen Kulturräumen mit »Wahn«
umgegangen wird. (Navajo / USA • Buriatien/ Sibirien • Marquesas Inseln/ Polynesien
• Mexiko • Oberer Amazonas/ Peru) – Erfahrungen mit der Übertragung dieser
anderen Ansätze in eine Hamburger Naturheilpraxis.
Termin:
14. November 2017, 18–20 Uhr
Koordination:
Prof. Dr. Thomas Bock / Prof. em. Dr. Dr. Klaus Dörner
beide Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Veranstaltungsort:
Universität Hamburg
Hauptgebäude
Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal A
20146 Hamburg
Weitere Informationen:
www.zfw.uni-hamburg.de