10. und 11. November 2018 (Berlin)

2018-11-10 - 2018-11-11

Berliner Seminare 2018 (Dr. med. Mathias Hirsch): Trauma und Psychoanalyse

Die Übertragungsliebe bleibt ein kräftiger Motor des therapeutischen Prozesses; es gibt ein Spektrum ihrer verschiedenen Formen, über die wenig gesprochen wird. Ähnlich tabuisiert ist noch immer das Thema sexuelle Beziehung in der Therapie, die den analytischen Raum zerstört; sie ist immer ein narzisstischer Machtmissbrauch und ein Missbrauch der kindlichen Liebe in der Übertragung.

Psychoanalytische Traumatologie:
Die Psychoanalyse begann als Traumatheorie, kann aber heute als Beziehungspsychologie verstanden werden, die Beziehungserfahrungen, auch traumatisierende, an der Wurzel schwerer psychischer Störung sieht. Die Internalisierung von Gewalterfahrung, nämlich Introjektion und Identifikation mit dem Aggressor, dient eher der Bewältigung lang dauernder »komplexer« Beziehungstraumata, während akute Extremtraumatisierung eher Dissoziation zur Folge hat.

Opfer von jeder Form der Gewalt entwickeln aufgrund von Täteridentifikationen (Identifikation mit dem Aggressor) schwere Schuldgefühle. Die »mikrochirurgische« Differenzierung der Schuldgefühle wie auch der realen Schuld ist zentral für eine psychoanalytische Traumatherapie.

Pseudoödipale Mutter-Sohn-Bindung:
Die Dynamik der narzisstisch oder sexuell missbräuchlichen Beziehung der Mutter zu ihrem Sohn liegt noch weitgehend im Dunkeln. Der Wechsel zwischen idolisiertem Erhöht-Werden und abrupter Entwertung führt später zum Kippen von »männlicher« Grandiosität in tiefe Depression, auch in oft extreme aggressive Kontrollverluste.

Besonderheiten einer psychoanalytischen Beziehungstherapie werden im Seminar erarbeitet, deren Wesen die intersubjektiv verstandene Beziehungsgestaltung mit den Mitteln des Spiels, der Metaphorik, auch der spontanen psychodynamischen Inszenierung ist. Die Handhabung besonderer Phänomene wie negative therapeutische Reaktion und projektive Identifikation, Aggressivität und Sexualisierung werden erarbeitet.

Opfer von familiären Traumata attackieren ihren Körper durch Selbstbeschädigung und Ess-Störungen – machen ihn zum Opfer, zum Objekt der Wut, schaffen in ihm aber auch ein mütterliches Objekt und Ich-Grenzen-Substitut.

Leitung:
Dr. med. Mathias Hirsch

Termine:
Liebe in der Psychotherapie
Samstag, 5. Mai (10.00 Uhr) bis Sonntag, 6. Mai 2018 (13.30 Uhr)

Psychoanalytische Traumatologie
Samstag, 1. September (10. 00 Uhr) bis Sonntag, 2. September 2018 (13.30 Uhr)

Schuld und Schuldgefühl
Samstag, 6. Oktober (10.00 Uhr) bis Sonntag, 7. Oktober 2018 (13.30 Uhr)

Mütter und Söhne – abwesende Väter
Samstag, 10. November (10.00 Uhr) bis Sonntag, 11. November 2018 (13.30 Uhr)

Modifizierte psychoanalytische Therapie
Samstag, 24. November (10.00 Uhr) bis Sonntag, 25. November 2018 (13.30 Uhr)

Der eigene Körper als Objekt
Samstag, 15. Dezember (10.00 Uhr) bis Sonntag, 16. Dezember 2018 (13.30 Uhr)

Veranstaltungsort:
Hektorstr. 20
10711 Berlin-Halensee

Kosten:
Je 6 Doppelstunden à 40,-€ (insgesamt 240,-€)

Anmeldung:
mathias.hirsch@t-online.de

Weitere Informationen:
gallery.mailchimp.com

Von Mathias Hirsch ist im Psychosozial-Verlag u.a. erschienen:

Mathias Hirsch
Das Phänomen Liebe
Wie sie entsteht, was sie in der Psychotherapie für Probleme macht und warum sie missbraucht werden kann
EUR 22,90

Mathias Hirsch untersucht die Liebe innerhalb und außerhalb der Psychotherapie und stellt das Spektrum der verschiedenen Liebesformen in der Therapie vor. Er betont die Ambivalenz, die mit der Liebe stets verbunden ist: Neben dem ersehnten Glück birgt sie die Angst vor Abhängigkeit von der Macht des Anderen, Entindividualisierung in der Verschmelzung sowie Trennungsangst. Darüber hinaus wendet er sich der weitgehend tabuisierten Problematik der sexuellen Beziehung in der Therapie zu. Seine Überlegungen illustriert der Autor anschaulich anhand klinischer Fallbeispiele. [ mehr ]

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Mathias Hirsch
Mütter und Söhne - blasse Väter
Sexualisierte und andere Dreiecksverhältnisse
EUR 26,90

Mathias Hirsch widmet sich in dem vorliegenden Buch der sexualisierten Übergriffigkeit von Müttern auf ihre Söhne. Er beschreibt differenziert die Psychodynamik und die traumatischen Folgen einer inzestuösen Nähe zur Mutter, die durch einen abwesenden oder schwachen Vater begünstigt wird. [ mehr ]

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Das KindesopferMathias Hirsch (Hg.)
Das Kindesopfer
Eine Grundlage unserer Kultur
EUR 24,90

Das Kindesopfer gehört zu den mythischen Anfängen vieler Kulturen. Die Opferung des eigenen Kindes wurde als »Bezahlung« für die Sicherung eines nicht mehr in die Natur eingebetteten Lebens vollzogen. Diese Opferbereitschaft wirkt in verschiedenen Formen bis heute fort. Aus gruppen- und psychodynamischer Perspektive betrachten die Autoren Phänomene wie Beschneidung, Geschwistermord, Perversion, Selbstmordattentate oder das Weinen beim Hören der Matthäus-Passion. [ mehr ]

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Realer InzestMathias Hirsch
Realer Inzest
Psychodynamik des sexuellen Missbrauchs in der Familie
EUR 29,90

»Sein Buch gehört zu den besten deutschsprachigen Darstellungen der Forschungslage zum Inzestproblem. […] absolut unentbehrlich für die Arbeit sowohl mit einzelnen Betroffenen als auch mit ihren Familien.« Tom Levold in Familiendynamik [ mehr ]

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Mathias Hirsch
»Goldmine und Minenfeld«
Liebe und sexueller Machtmissbrauch in der analytischen Psychotherapie und anderen Abhängigkeitsbeziehungen
EUR 32,90

Mathias Hirsch befasst sich mit dem Spektrum der Liebe in der therapeutischen Beziehung und der Überschreitung ihrer Grenzen durch sexuellen Missbrauch. Die Täter-Opfer-Dynamik wird erarbeitet und Parallelen zu familiärem Inzest und zu Missbrauch in pädagogischen Institutionen gezogen. [ mehr ]

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Mathias Hirsch
»Mein Körper gehört mir … und ich kann mit ihm machen, was ich will!«
Dissoziation und Inszenierungen des Körpers psychoanalytisch betrachtet
EUR 34,90

Das Buch veranschaulicht die oft komplizierten psychischen Verhältnisse im teilweise skurrilen Umgang mit dem Körper durch viele Praxisbeispiele. [ mehr ]

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TraumaMathias Hirsch
Trauma
EUR 19,90

Eine umfassende Betrachtung verschiedener Formen des Traumas, seiner Ursprünge und Therapien unter dem Gesichtspunkt des Traumas als Ursache schwerer psychischer Störungen. [ mehr ]

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Mathias Hirsch
»Liebe auf Abwegen«
Spielarten der Liebe im Film psychoanalytisch betrachtet
EUR 22,90

15 Spielfilme werden hier aus psychoanalytischer Sicht interpretiert. Allen gemeinsam ist, dass sie von den Abgründen der Liebe handeln, die in uns allen schlummern - der Mutterliebe, dem Inzest, Formen der Perversion bis hin zur Liebe in der Therapie. [ mehr ]

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Mathias Hirsch
Die Matthäus-Passion Johann Sebastian Bachs
Ein psychoanalytischer Musikführer
EUR 19,90

Bachs Matthäus-Passion wird musikwissenschaftlich, theologisch und v.a. psychoanalytisch als wundervolle musikalische Darstellung eines Dramas von Liebe, Verrat, Verlust und damit Schuld verstanden. Die Matthäus-Passion ist eine musikalische Trauerarbeit, die zur Versöhnung mit tragischen Aspekten des Menschseins führt. [ mehr ]

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Das HausMathias Hirsch
Das Haus
Symbol für Leben und Tod, Freiheit und Abhängigkeit
EUR 22,90

Das Haus repräsentiert in der Fantasie die Mutter, den Körper, das Selbst. Das Haus bedeutet in unserer Kultur sowohl Autonomie, Individualität, Erwachsen-Sein, gleichzeitig aber Festgelegt-Sein, Erstarrung, Konformität und Unfreiheit. So ist das Haus und jede seiner Formen ein Kristallisationspunkt eines basalen ambivalenten Autonomie-Abhängigkeitskonflikts. [ mehr ]

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Mathias Hirsch (Hg.)
Der eigene Körper als Symbol?
Der Körper in der Psychoanalyse von heute
EUR 36,00

Die Bedeutung des Körpers als Symbol wird innerhalb verschiedener Bereiche der Psychopathologie untersucht, in denen dieser unbewältigte psychische Konflikte und Defizite, aber auch Traumafolgen und deren Abwehr mehr oder weniger symbolisch ausdrückt. [ mehr ]

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Mathias Hirsch (Hg.)
Der eigene Körper als Objekt
Zur Psychodynamik selbstdestruktiven Körperagierens
EUR 36,00

Die Häufigkeit schwerer psychischer Störungen scheint zu wachsen, in denen der eigene Körper wie ein äußeres Objekt erlebt und in der Phantasie sowie durch entsprechendes Agieren destruktiv behandelt wird. Diese Einheiten werden im vorliegenden Buch phänomenologisch beschrieben und auf psychoanalytischer Grundlage ausführlich auf ihre Psychodynamik hin untersucht. [ mehr ]

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