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Gedenkveranstaltung zu Ehren von Anne-Marie Sandler
Bericht von der Gedenkveranstaltung zu Ehren von
Anne-Marie Sandler in Stuttgart
An Ihrem 93. Jahrestag, am 15. Dezember 2018, trafen sich auf Einladung der DPG
etwa 50 Mitglieder der Gesellschaft, um von Anne-Marie Sandler, die am 25. Juli
2018 im Kreis Ihrer Familie gestorben war, Abschied zu nehmen. Für diejenigen,
die so kurz vor Weihnachten nicht nach Stuttgart kommen konnten, wird es auf
der Mitgliederversammlung in Frankfurt a.M. am 31. Mai 2019 noch eine
Gedenkzeit geben.
Anne-Marie Sandler war am Sonntag, den 5. August 2018 im Golders Green
Krematorium in London beigesetzt worden. Einige Mitglieder und enge
Wegbegleiter von Anne-Marie aus der DPG haben an dieser Feier teilgenommen.
Klaus Grabska hat auf der Website der DPG einen ausführlichen Nachruf verfasst,
der an ihren Lebensweg und ihr Lebenswerk, erinnert, aber vor allem auch an die
besonderen Verdienste von Anne-Marie Sandler in und für die DPG, die uns in
einem teilweise schmerzlichen Prozess der Wiederannäherung an die IPA und die
internationale Psychoanalyse begleitet hat. An diesen Prozess und die besondere
Bedeutung von Anne-Marie Sandler als Leiterin des »Joint-Steering-Committee«
haben Klaus Grabska in seiner Gedenkansprache, aber auch Christa Rohde-Dachser,
Franz Wellendorf, Jochen Haustein und andere am Nachmittag mit persönlichen
Erfahrungen und Eindrücken erinnert. Dabei wurde auch deutlich, dass Anne-Marie
Sandler nicht nur aufmerksam, einfühlend und verstehend, sondern auch strikt
sein konnte, wenn es um ihre Auffassungen von Psychoanalyse und psychoanalytischer
Ausbildung ging.
Das Werk von Anne-Marie und ihrem früh verstorbenen Ehemann Joe Sandler wurde
von Ingo Focke und Bernd Gutmann gewürdigt, die sich schon vor Jahren an die
Arbeit gemacht und ihre Gedanken und Überlegungen immer wieder mit Anne-Marie
Sandler diskutiert haben. Begleitet wurde dieser Bericht von Fotos und Videos
aus dieser Zeit. Über die Arbeit von Anne-Marie Sandler haben Ingo Focke und
Bernd Gutmann ein Buch geschrieben, das im April 2019 im Psychosozialverlag
erscheinen wird.
Der Nachmittag war reserviert für persönlichen Berichte, moderiert durch Gisela
Klinckworth, die die Ehre hatte, über einen längeren Zeitraum im Haus bei
Anne-Marie Sandler zu leben.
Eva Maria Gerlach berichtete aus der ersten Supervisionsgruppe für Kandidaten
im IPA-Track unter der Leitung von Anne-Marie Sandler, die sich noch heute
regelmäßig mit eingeladenen Supervisoren zur gemeinsamen Reflexion der
analytischen Arbeit trifft. Leila Beka-Focke berichtete von gemeinsamen Aufenthalten
in Agua Amarga, dem weitläufigen Ferienhaus der Sandlers in Andalusien und der Leidenschaft
Anne-Maries für das Patience-Spiel. Viele Erinnerungen wurden wach, sodass das
geplante Ende um 16 Uhr doch überraschend kam. Überraschend wie der Tod, von
dem wir alle wissen, mit dem wir aber nie wirklich rechnen.
Thomas Wesle, auf dpg-psa.de
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