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Geburtstag von Anna Freud

Am 3. Dezember 1895 wird Anna Freud in Wien als sechstes und jüngstes Kind von Martha und Sigmund Freud geboren. Sie buhlt mit ihren älteren Geschwistern um Aufmerksamkeit, vor allem um die des Vaters, denn die jüngste Tochter will seine geistige Gefährtin werden und arbeitet sich in die Psychoanalyse ein. Doch Sigmund Freud ist ihr intellektueller Ehrgeiz suspekt. Er glaubt, dass seine Theorie vom Ödipus-Komplex auf sie zutrifft: Demnach richtet ein Kind unbewusst seine sexuellen Wünsche auf das Elternteil des entgegengesetzten Geschlechts - in dem Fall den Vater. »Sie war bestimmt in ihren Vater so verliebt, wie man nur verliebt sein kann. Da bin ich mir sicher«, sagt Sophie Freud, Enkelin von Sigmund Freud später über ihre Tante Anna.

Um ihm nahe zu sein, legt sich Anna sogar auf die Behandlungscouch: Von 1918 bis 1921 macht sie ihre Analyse bei Sigmund Freud - heute ein undenkbarer Vorgang.
 Das Verhältnis zwischen Vater und Tochter wird durch die Analyse immer enger. Anna wird seine Sekretärin, Assistentin, Managerin und später Pflegerin. Sie reist zu Kongressen, um im Namen des an Gaumenkrebs erkrankten Vaters Vorträge zu halten. »Ich finde, es war eine inzestuöse Beziehung«, urteilt Sophie Freud, selbst promovierte Psychologin. Doch Anna praktiziert auch selbst: im Jahr 1927 veröffentlicht sie ihr erstes Buch, »Einführung in die Technik der Kinderanalyse«. Sie ist einer der ersten Analytiker, die sich mit der Psyche von Kindern und Jugendlichen befassen. Anna Freud legt die kleinen Patienten jedoch nicht auf die Couch, sondern spielt und malt mit ihnen, um einen Zugang zu finden. Mit ihrer langjährigen Lebensgefährtin Dorothy Burlingham gründet Anna Freud, die 1938 vor den Nazis aus Wien nach England geflohen war, die Hampstead-Klinik für Kriegswaisen und baut sie zu einem international anerkannten Lehrinstitut für Kindertherapie aus.

Nach dem Tod ihres Vaters Sigmund im Jahre 1939 verwaltet Anna als engste Vertraute das Erbe und verbreitet weiterhin seine Schriften. Anna Freud stirbt 1982 im Alter von 86 Jahren an einem Schlaganfall in London.

Quelle: www.wdr.de


Zum Thema erschienen im Psychosozial-Verlag u.a.:


Das Freud-Museum in LondonDas Freud-Museum (Hg.)
Das Freud-Museum in London
Ein Führer durch Maresfield Gardens 20
EUR 19,90

Freud war sein gesamtes Leben hindurch ein leidenschaftlicher Sammler von Kunstgegenständen. Maresfield Gardens 20 ist jetzt ein Museum, das Freuds Kunst- und Literatursammlung sowie die berühmte Couch beherbergt, auf der seine Patienten lagen. Zum Bestand des Museums gehören zahlreiche einzigartige Dokumente, die Leben und Wirken von Sigmund und Anna Freud sowie die Geschichte der Psychoanalyse bezeugen. [ mehr ]

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Anna Koellreuter (Hg.)
»Wie benimmt sich der Prof. Freud eigentlich?«
Ein neu entdecktes Tagebuch von 1921 historisch und analytisch kommentiert
EUR 32,90

Eine junge Ärztin begibt sich 1921 zu Freud in Analyse. In einem Tagebuch hält sie fest, was sie bewegt. Inspiriert von diesen Aufzeichnungen machen sich PsychoanalytikerInnen und GeschichtsforscherInnen Gedanken zu Freud und seiner Arbeitsweise. [ mehr ]

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Edward Bibring fotografiert die Psychoanalytiker seiner Zeit (1932-1938)Sanford Gifford, Daniel Jacobs, Vivien Goldman, Boston Psychoanalytic Society and Institute (Hg.)
Edward Bibring fotografiert die Psychoanalytiker seiner Zeit (1932-1938)
EUR 29,90

Edward Bibring (1894–1959) gehörte zu der kleinen Gruppe von Wiener Analytikern, die nach dem Ersten Weltkrieg eng mit Freud zusammenarbeiteten. Als begeisterter Fotograf gelangen ihm in diesem Kreis seltene, persönliche Aufnahmen u. a. von Anna Freud, Melanie Klein, Edward Glover, Marie Bonaparte, Helene Deutsch und vielen anderen. [ mehr ]

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Das Wesen der Psychoanalyse und die Laienfrage - ein unbekanntes Vorwort von Anna Freud (PDF-E-Book)Jürgen Hardt
Das Wesen der Psychoanalyse und die Laienfrage - ein unbekanntes Vorwort von Anna Freud (PDF-E-Book)
psychosozial 101 (2005), 87-93
EUR 5,99

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