Helmwart Hierdeis (Hg.)
Bartlebys fantastische Macht
Psychoanalytische Essays zu Herman Melvilles literarischer Figur
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Buchreihe: Imago
Verlag: Psychosozial-Verlag
175 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2023
ISBN-13: 978-3-8379-3218-8, Bestell-Nr.: 3218
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837961034Herman Melville stellt in seiner 1853 erschienenen Erzählung
Bartleby der Schreiber einen Menschen vor, der sich der
Welt ohne erkennbaren Grund konsequent verweigert. Bartlebys
Gegenpart, der Anwalt, vermag es mit seinem Repertoire an
moralischen Prinzipien und gewaltloser Autorität nicht, ihn aus der
Negation herauszuholen und seinen Tod zu verhindern. Der Schreiber
übt eine »phantastische Macht« auf ihn aus, die ihn hilflos
macht.
Die Autorinnen und Autoren, die im Bereich der Psychoanalyse sowie
der Verhaltenstherapie und der Philosophie beheimatet sind,
betrachten das Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Sie
nehmen die radikale Weigerung Bartlebys, sich auf seine Mitmenschen
und deren Welt einzulassen, zum Anlass, die machtvollen Einflüsse
der Verhältnisse auf das Leben des einzelnen Subjekts zu
reflektieren und die Relevanz der rätselhaften Gestalt für sich
selbst, für ihre Profession und für das Verständnis der Gegenwart
auszuloten. Es wird deutlich, wie sehr die Figuren in ihrem
Zusammenspiel bei Leserinnen und Lesern eine psychische Realität
erzeugen, die Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach lebbaren
Sinnkonstruktionen und nach der Legitimation eines radikalen
Andersseins aufwirft.
Mit Beiträgen von Günther Bittner, Isolde Böhme, Brigitte Boothe,
Hans Czuma, Andreas Hamburger, Gerhard Heim, Helmwart Hierdeis,
Joachim Küchenhoff, Peter Schneider, Wolfgang Wiedemann und Achim
Würker
Inhaltsverzeichnis
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Einleitung
Helmwart Hierdeis
Irrwege mit Bartleby
Günther Bittner
Was, wenn jeder lieber nicht würde?
Peter Schneider
Tiefenhermeneutische Überlegungen zu Herman Melvilles
Erzählung Bartleby der Schreiber
Achim Würker
Transformationsarbeit an Unverfügbarem – am Beispiel von
H. Melville, Bartleby der Schreiber
Joachim
Küchenhoff
Bartleby, der Analytiker
Eine Lektüre
Andreas Hamburger
Bartleby oder das Bildnis des Anwalts als
Menschenfreund
Brigitte Boothe
Bartleby und die Sehnsucht nach Zukunft
Isolde Böhme
Bartleby und sein Geist
Gerhard Heim
Rückzug ins Leben
Psychoanalytische Erwägungen zu Herman Melvilles Bartleby the
Scrivener
Wolfgang Wiedemann
»O Bartleby! O Menschheit!«
Zu Herman Melvilles Bartleby der Schreiber (2008)
Hans Czuma
Dead Letter
Helmwart Hierdeis