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Buchreihe: Sachbuch Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
305 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im Januar 2021
ISBN-13: 978-3-8379-3053-5, Bestell-Nr.: 3053
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837977646»Endlich! Anja Röhl hat ein erstes Grundlagenbuch über die
gigantische Verdrängung einer kollektiven Traumatisierung von
Millionen von Kindern durch Verschickungen geschrieben. Dank ihrer
Beharrlichkeit und dem Mut zahlloser Betroffener beginnt nun die so
notwendige Aufarbeitung.«
Karl-Heinz
Brisch
Zwischen den 1950er
und 1990er Jahren wurden in Westdeutschland zwischen acht und zwölf
Millionen Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren auf
kinderärztliches Anraten und auf Kosten der Krankenkassen ohne
Eltern zur »Erholung« verschickt. Während der meist sechswöchigen
Aufenthalte an der See, im Mittelgebirgsraum oder im Hochgebirge
sollten die Kinder »aufgepäppelt« werden. Tatsächlich erlebten sie
dort jedoch oft Unfassbares: Die institutionelle Gewalt, die sich
hinter verschlossenen Türen ereignete, reichte von Demütigungen
über physische Gewalt bis hin zu sexuellem Missbrauch. Betroffene
leiden noch heute an den Folgen der erlittenen Traumata.
Anja Röhl gibt den Verschickungskindern eine Stimme und möchte die
Träger ehemaliger Verschickungsheime in die Verantwortung nehmen.
Sie zeigt, welches System hinter den Kinderkuren stand, und geht
möglichen Ursachen für die dort herrschende Gewalt nach. Das Buch
ist ein erster großer Schritt zur Aufarbeitung eines bisher
unerforschten Bereichs westdeutscher Nachkriegsgeschichte und zur
Anerkennung des Leids Betroffener.
Anja Röhl steht gerne für Lesungen, Buchvorstellungen oder
Interviews bereit. Bitte nehmen Sie über den Verlag Kontakt
auf: presse@psychosozial-verlag.de
Süddeutsche Zeitung Nr. 48, Samstag/Sonntag, 27./28. Februar 2021
Rezension von Edeltraud Rattenhuber
»Ausgerechnet Erholungsheime für Kinder waren in der frühen Bundesrepublik Orte der Gewalt. Dank der Autorin Anja Röhl wird diese dunkle Geschichte jetzt entdeckt…«
der Freitag Nr. 5, 4. Februar 2021
Rezension von Alexandra Senfft
»Anja Röhls grundlegendes Buch geht mitunter an die Schmerzgrenze, doch wer begreifen will, wie die NS-Hinterlassenschaften bis heute auch auf diese Weise in den Menschen weiterwirken, sollte es sich zur Pflichtlektüre machen…«
Der Spiegel, 27. Januar 2021
Rezension von Christoph Gunkel
»Millionen Kinder wurden ab den Fünfzigerjahren in Erholungsheime verschickt. Viele kehrten schwer traumatisiert zurück. Ein Buch schildert nun schlimme Misshandlungen…«
Rezension von Andreas Babel
»…«
Pharmazeutische Zeitung, 18. Februar 2021
Rezension von Angela Kalisch
»Der Umgang mit den Kindern war geprägt von Gefühlskälte, unerbittlicher Strenge und willkürlichen Strafen, die die Betroffenen bis heute nicht vergessen haben. Anja Röhl geht den Ursachen für diese Formen institutioneller Gewalt auf den Grund und recherchiert dabei auch zur Geschichte der Kurheime und ihres Personals…«
Schleswig lebt! Magazin, 7. Februar 2020
Rezension von Karin Diestel
»Als Betroffene habe ich das Buch von Anja Röhl mit Schmerz und großem Interesse gelesen. Auch bei mir holte ein Bericht die Erinnerungen aus der Tiefe hervor. Meine eigene Aufarbeitung ist, wie bei allen Verschickungskindern, noch nicht beendet. Doch dank Anja Röhls Buch bin ich ein großes Stück weitergekommen, und so meinem Ziel, irgendwann in Ruhe und Gelassenheit zurückblicken zu dürfen, näher…«
Der Tagesspiegel am 5. Februar 2021
Rezension von Carolin Fetscher
»Millionen westdeutscher Kinder wurden ab den 50ern in Kurheime verschickt. Ein Gespräch über ihre traumatischen Erfahrungen.…« [mehr]
Rezension von Silke Birgitta Gahleitner
»Anja Röhl hat gewagt, in ihrem beeindruckenden Grundlagenwerk ein heißes Eisen anzufassen. Kur- und Heilverschickung, als Aufpäppelung für Kinder angepriesen, hat manchmal die Kinder noch kränker gemacht. Viele Kinder haben auf diesen Reisen entlang der in den Kurheimen praktizierten Erziehungsideologie schweren Schaden genommen, den sie bis heute verspüren und mehr und mehr offen thematisieren. In einer umfassenden Recherche wird das Thema von ihr erstmals ausführlich unter die Lupe genommen und öffentlich zur Diskussion gestellt…«
Rezension von Peter Wensierski, Buchautor und Dokumentarfilmer, langjähriger SPIEGEL-Autor
»Eigentlich sollte Millionen Kindern mit einer Kur, zu der sie ›verschickt‹ wurden, geholfen werden. Doch sie wurden einer Maschinerie ausgeliefert – gequält, erniedrigt, gedemütigt. ›Verschickungskinder‹ waren späte Opfer des Nazigeistes im Nachkriegsdeutschland. Unbedingt lesen!…«
Rezension von Ulrich Neumann, ARD/Report Mainz
»Anja Röhl hat als erste in der Bundesrepublik das Thema Kur– und Verschickungskinder thematisiert. Ihre über zehnjährigen Recherchen fördern groteskes zu Tage: Millionen Kinder, die durch die Kur eigentlich gesünder werden sollten, kehrten seelisch schwer verletzt und vielfach traumatisiert in ihr Zuhause zurück. Für Eltern und Pädagogen ist das Buch ein Muss - über ein besonders dunkles Kapitel in Deutschland…«