George E. Atwood
Der Abgrund des Wahnsinns
Psychoanalytische Erkundungen von Erfahrungen seelischer Zerstörung
EUR 26,90
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
211 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2501-2, Bestell-Nr.: 2501
Aus dem Amerikanischen von Nicola Sahhar
George E. Atwood gelingt es auf eindrückliche Weise, das menschlich
verursachte Leiden anderer zu illustrieren und dabei seine eigene
Vulnerabilität nicht zu verbergen. Dabei nimmt er eine
respektvolle, phänomenologisch orientierte Haltung ein, die die
Einbettung von seelischem Leiden innerhalb menschlicher Erfahrungen
beschreibt. Selten findet man eine so offene Darstellung eines
Psychotherapeuten, der sowohl aus seinem eigenen Misslingen als
auch dem Misslingen anderer Fachleute lernt.
Anhand zahlreicher klinischer Fälle beschreibt Atwood, wie er einen
Zugang zum psychischen Erleben seiner PatientInnen gewinnt. Dabei
spart er auch die Fälle nicht aus, die zu den schweren seelischen
Störungen gerechnet werden, etwa Selbstverletzung, Traumatisierung,
multiple Persönlichkeitsstörung und Schizophrenie. In diesem
Zusammenhang beschäftigt er sich mit dem Wahn sowie der Bedeutung
und psychotherapeutischen Nutzung von Träumen. Abschließend
behandelt er die Frage, wie die Entwicklung großer philosophischer
Ideen in die Lebensgeschichten Kierkegaards, Nietzsches,
Wittgensteins und Heideggers eingebettet ist.
Inhaltsverzeichnis
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Vorwort zur Entstehung der deutschen Ausgabe
Danksagung
Prolog
1 Psychotherapie ist eine Humanwissenschaft
Der
Fall Grace
Reflektionen zu dem Fall Grace
»Sogenannte« Schizophrenie: Der Fall Anna
Psychotherapie als Humanwissenschaft
Die Zukunft der Psychotherapie
»Sogenannte« bipolare Störung
Der Fall Thomas
Der Fall Mary
Der Platz des Therapeuten
2 Erkundung des Abgrunds des Wahnsinns
Das
Mädchen mit den vier imaginären Kindern in ihrem Schlafzimmer
In den Abgrund
Die menschlichen Ursachen für Wahnsinn
3 Philosophie und Psychotherapie
Metaphysik:
Die Natur des Realen
Ethik: Die Frage nach dem Guten
Erkenntnistheorie: Die Dunkelheit des Unwissens
Ästhetik: Die Frage nach dem Schönen
4 Träume und Wahn
Der Mann, dessen Kopf von Walt Disney
zerdrückt wurde
Die elektrische Hinrichtung eines kleinen Mädchens
Träume und Wahnideen
5 Das Unerträgliche und das Unsagbare
Trauma
und Dissoziation
Die Herausforderung beim Verstehen extremer Traumata
Der Fall Jeanne
6 Die Tragödie der Selbstzerstörung
Der Griff
nach Macht in der Höhle der Verzweiflung
Der Fall David
Der Fall Larry
Die Mütter der Verschwundenen
Der todernste Patient
Ein scheinbares Paradox
7 Die Dunkle Sonne der Melancholie
Der
menschliche Ursprung der Depression
8 Was ist ein Geist?
Die Geister der Toten
Geister und Kreativität
9 Wahnsinn und Genie postcartesianischer
Philosophie
Ein ferner Spiegel
Søren Kierkegaard
Friedrich Nietzsche
Ludwig Wittgenstein
Martin Heidegger
Literatur
Rezensionen
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Analytische Psychologie 192, 1/2019
Rezension von Lucienne Marguerat
»Das Herz des Buches bilden aber die spannenden klinischen Darstellungen. Es wird lebhaft geschildert, wie Atwood auf recht unkonventionelle Art mit extrem emotionalen Situationen, Psychosen, schweren Depressionen, Selbstmord, Trauma und Fällen von multipler Persönlichkeit umgeht. Sein Bestreben ist immer, die ›innere Wahrheit‹ des Lebens der PatientInnen zu entdecken. Und wenn er gar behauptet, dass auch die LeserInnen den tiefsten Wahrheiten ihrer eigenen Existenz näher gebracht werden, hat er möglicherweise recht. Mehr noch als die Tragik der geschilderten Schicksale berührt Atwoods einfühlsame, kreative Art sehr tief…«
Journal für Psychoanalyse Nr. 60, 2019
Rezension von Norbert Wolff
»›Der Abgrund des Wahnsinns‹ ist eine inspirierende Lektüre für Fachpersonen, die interessiert an einem verstehenden, intersubjektiven Ansatz bei der Behandlung von schweren seelischen Krisen sind. Der Leser profitiert vom Erfahrungsschatz eines Klinikers, der sich persönlich nicht versteckt und dezidiert kritisch Stellung zu gegenwärtigen Entwicklungen einer biologistischen, objektivierenden Psychiatrie und modularen behavioristischen, evidenzbasierten Behandlungskonzepten nimmt…«