Herbert A. Rosenfeld
Zur Psychoanalyse psychotischer Zustände
EUR 29,90
Dieser Titel ist derzeit vergriffen.
Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
312 Seiten, Broschur, 134 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8980-6119-3, Bestell-Nr.: 119
Aus dem Englischen von Charlotte Kahleyß-Neumann
In diesem Band hat der Autor 13 seiner wichtigsten Publikationen
aus den Jahren 1947–1964 neu zusammengestellt und einem breiteren
Publikum zugänglich gemacht. Es handelt sich zur Hauptsache um
Arbeiten zur psychoanalytischen Erforschung und Behandlung akuter
und chronischer Schizophrenie, ein Gebiet, auf welchem der Autor
Pionierarbeit geleistet hat. Entgegen der bis dahin gültigen
Lehrmeinung, wonach eine psychoanalytische Therapie bei
psychotischen Patienten wegen deren narzisstischer
Beziehungsunfähigkeit nicht in Frage komme, konnte Rosenfeld an
Hand überzeugender Fallbeispiele belegen, dass schizophrene
Patienten sehr wohl imstande sind, eine emotionale Beziehung zum
Therapeuten aufzunehmen, und zwar eine sehr archaische
Beziehungsform, deren Phänomenologie und Psychodynamik, deren
unbewusste Gefühls- und Phantasiedimensionen der Autor in teilweise
faszinierenden Schilderungen umreißt und u. a. mit Hilfe von
Melanie Kleins Konzept der projektiven Identifizierung zu erhellen
versucht. Die Überzeugungskraft dieser Arbeiten beruht wesentlich
auf der stringenten Verknüpfung von theoretischer
Konzeptualisierung und klinischer Beobachtung sowie auf der
Konsequenz – man könnte sagen: der produktiven Einseitigkeit –, mit
welcher der Autor sich vermittels der psychoanalytischen Methode
ganz auf die Erforschung und Interpretation der inneren
Erlebniswelt psychotischer Patienten konzentriert. Insofern handelt
es sich um eine wichtige Ergänzung zu den familientherapeutischen
Ansätzen der Schizophrenieforschung und -behandlung, in denen
überwiegend die äußeren Interaktionen zwischen den Kranken und
ihrer Umwelt untersucht worden sind.
Weiterhin enthält dieser Band u. a. zwei umfassende Artikel über
Suchtprobleme aus psychoanalytischer Sicht, eine sehr originelle
Arbeit über die Psychopathologie der Hypochondrie, ein Kapitel über
die Wechselbeziehungen zwischen Homosexualität, Paranoia und
Narzissmus sowie einen Aufsatz »Zur Psychopathologie des Narzißmus
aus klinischer Sicht«, der die Diskussion über den
Narzissmusbegriff und die Auffassung und Behandlung narzisstischer
Persönlichkeitsstörungen entscheidend mitgeprägt hat.