Ullrich Beumer, Klaus Gourgé, Rolf Haubl, Dieter Ohlmeier, Burkard Sievers (Hg.)

Freie Assoziation - Das Unbewusste in Organisationen und Kultur 3+4/2012

15. Jahrgang, 2012, Heft 3+4

Inhaltsverzeichnis

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Inhalt

Editorial
Markus Brunner, Nicole Burgermeister, Jan Lohl, Marc Schwietring und Sebastian Winter (Gastherausgeber)
»Das Zerschlagene zusammenfügen«
Reflexionen zum Projekt einer Geschichtsschreibung der psychoanalytischen Sozialpsychologie

Zur Geschichte psychoanalytischer Sozialpsychologie

Markus Brunner, Nicole Burgermeister, Jan Lohl, Marc Schwietring und Sebastian Winter
Psychoanalytische Sozialpsychologie im deutschsprachigen Raum
Geschichte, Themen, Perspektiven

Vertiefte Perspektiven: Subjekt und Kritik

Christine Kirchhoff
Neues vom Felsen
Psychoanalytische Sozialpsychologie mit Rücksicht auf die Subjekttheorie

Markus Brunner und Ruth Sonderegger
Im Dickicht der Gesellschaftskritik
Ein Gespräch über alte und neue Verstrickungen, Widerstände und Befreiungen

Kommentare zum Text von Brunner, Burgermeister, Lohl, Schwietring und Winter

Hans-Joachim Busch
Einige Anmerkungen zur Lage analytischer Sozialpsychologie

Robin Iltzsche,Olivier Rojon und Tom David Uhlig
»Originäre Frankfurter Einsichten«
Zur Lage der psychoanalytischen Sozialpsychologie in der akademischen Psychologie

Mariella Schlömer
Sichtweise einer Psychologiestudentin auf die psychoanalytische Sozialpsychologie

Angelika Ebrecht-Laermann
Kommentar: Psychoanalytisches Denken und kritische Sozialpsychologie

Angela Kühner
Für eine postheroische Sozialpsychologie

Tove Soiland
Die Perspektive der sexuellen Differenz: Eine andere Verknüpfung von Marxismus und Feminismus

Katharina Liebsch
Die ontologische Dimension von Geschlecht erforschen
Anknüpfungspunkte für die sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung

Marco Roock
Arbeit als »systematisch verstümmelte Praxis«
Zum Begriff der Subjektivierung von Arbeit aus psychoanalytisch-sozialpsychologischer Sicht

Kai Schiewek
Über den Wert eines Studiums der kritischen Sozialpsychologie in der praxis-orientierten Tätigkeit
der Gemeinwesenarbeit

Die Autorinnen und Autoren

Bezugshinweise


Zusammenfassungen

Markus Brunner, Nicole Burgermeister, Jan Lohl, Marc Schwietring und Sebastian Winter
Psychoanalytische Sozialpsychologie im deutschsprachigen Raum. Geschichte, Themen, Perspektiven

Der Artikel zeichnet die wichtigsten Stationen der Geschichte der psychoanalytischen Sozialpsychologie im deutschen Sprachraum nach, ausgehend von Freud, über die Freudomarxisten, die Kritische Theorie bis zu den Entwicklungen der 1960er und 1970er Jahre sowie der Ethnopsychoanalyse. Anschließend werden zentrale Themenfelder der psychoanalytischen Sozialpsychologie dargestellt (Inklusion und Ausgrenzung, Autoritarismus und Rechtsextremismus, Nachwirkungen des Nationalsozialismus, Subjekt und Geschlecht). Überlegungen zu einer psychoanalytisch orientierten empirischen Sozialforschung runden den Text ab.

Christine Kirchhoff
Neues vom Felsen. Psychoanalytische Sozialpsychologie mit Rücksicht auf die Subjekttheorie

Je eine Passage von Adorno und eine von Freud werden genau interpretiert und aufeinander bezogen. Beide scheinen nicht viel miteinander zu tun zu haben, doch haben sie etwas gemeinsam. Der nicht zu schlichtende Widerspruch, auf den man hier stößt, ist, dass in den sozialen Kern der Psychologie einzudringen, wie Adorno es von einer Sozialpsychologie forderte, unweigerlich bedeutet, auf vermittelte Natur zu stoßen, auf Lebensnot und Geschlechterdifferenz: Erstere ist konstitutiv am Entstehen eines wünschenden Subjekts beteiligt, letztere Beginn wie Bedingung der Möglichkeit der Repräsentation von Mangel. Dies wiederum, und das ist das Anliegen des Aufsatzes, ist kein Mangel der Freud’schen Subjekttheorie, sondern der Grund, sich auf sie zu beziehen.

Markus Brunner und Ruth Sonderegger
Im Dickicht der Gesellschaftskritik. Ein Gespräch über alte und neue Verstrickungen, Widerstände und Befreiungen

Das Gespräch zwischen Autor und Autorin geht der Frage nach den Möglichkeiten und Formen einer heutigen Gesellschaftskritik nach. Ausgehend von Auseinandersetzungen mit der Kritischen Theorie Horkheimers und Adornos, wird über die in den letzten Jahrzehnten geäußerten Kritiken an Gesellschaftskritik, über die unterschiedlichen Perspektiven und Kategorien kritischer Theorien, über den Umgang mit sich überlagernden Herrschaftsstrukturen und unterschiedlichen Untersuchungsgegenständen, über das Verhältnis von Kritik und Politik und von Theorie und Praxis, aber auch über den Beitrag der psychoanalytischen Sozialpsychologie zu einer kritischen Theorie und Praxis diskutiert.