Heribert Kentenich, Elmar Brähler, Ingrid Kowalcek, Bernhard Strauß, Petra Thorn, Anna Julka Weblus, Tewes Wischmann, Yve Stöbel-Richter
Leitlinie psychosomatisch orientierte Diagnostik und Therapie bei Fertilitätsstörungen
EUR 24,90
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Buchreihe: Forschung Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
204 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2311-7, Bestell-Nr.: 2311
Trotz des rasanten technischen Fortschritts in der
Reproduktionsmedizin stellen Störungen der Fertilität von Frauen
und Männern, die zu einer ungewollten Kinderlosigkeit führen, bis
heute ein großes Problem dar. Um das seelische Leid der Betroffenen
zu lindern, bedarf es spezifischer Kompetenzen und
Interventionsstrategien. Daher werden im vorliegenden Buch
evidenzbasierte Leitlinien zur psychosomatisch orientierten
Diagnostik und Therapie bei Fertilitätsstörungen vorgelegt, die
über die organmedizinischen Behandlungsmaßnahmen hinausgehen und
von psychotherapeutischen und psychosomatischen wissenschaftlichen
Fachgesellschaften zertifiziert wurden.
Das medizinische Fachbuch vermittelt einen Überblick über Inhalte,
Ziele und Effekte psychologischer Beratung und Therapie im Kontext
reproduktionsmedizinischer Behandlungen. Im Vordergrund stehen
dabei psychosoziale Aspekte der Entstehung und Verarbeitung von
Fertilitätsstörungen. Diese aktualisierte Auflage liefert eine
wertvolle Hilfestellung für die klinische Praxis von
Reproduktionsmedizinern, Gynäkologen, Andrologen, Urologen,
Fachärzten für Psychosomatische Medizin, Psychologischen
Psychotherapeuten und psychosozialen Beratern.
Unter Mitarbeit von Ada Borkenhagen, Matthias David, Therese de
Liz, Christina Hempowicz, Anke Matthes, Annekathrin Sender und
Kerstin Weidner
Die Veröffentlichung der Leitlinie erfolgt in Abstimmung mit den
AWMF-Fachgesellschaften Beratungsnetzwerk Kinderwunsch Deutschland
(BKiD), Deutsche Gesellschaft für Analytische Psychologie (DGAP),
Deutsche Gesellschaft für Medizinische Psychologie (DGMP), Deutsche
Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe
(DGPFG), Deutsche Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie
(DGGG), Deutsche Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und
Fortpflanzungsmedizin (DGGEF), Deutsche Gesellschaft für
Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), Deutsche
Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und
Tiefenpsychologie e.V. (DGPT), Deutsche Psychoanalytische
Gesellschaft (DPG), Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (DPV)
sowie unter Zustimmung der Patientenorganisation Wunschkind
e.V.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Vorwort
1 Einführung
1.1 Einleitende Bemerkungen
1.1.1 Definition und Eingrenzung
1.2 ICD-10
1.3 Häufigkeit/Epidemiologie
2 Psychosomatische Diagnostik
2.1 Hintergrund
der Diagnostik
2.1.1 Psychologische Merkmale ungewollt kinderloser Frauen und
Männer
2.1.2 Psychosoziale Belastung durch Infertilität im Erleben von
Frauen und Männern
2.1.3 Paarbeziehung und Partnerschaftsqualität ungewollt
kinderloser Paare
2.1.4 Paare mit idiopathischer Fertilitätsstörung
2.1.5 Verhaltensbedingte Fertilitätsstörungen
2.1.6 Stress bzw. belastende Lebensereignisse und
Fertilitätsstörungen
2.1.7 Methodische Überlegungen
3 Behandlungsverlauf
3.1 Prognostische
Kriterien für das Eintreten von Schwangerschaften bei ungewollt
kinderlosen Paaren
3.1.1 Epidemiologische Aspekte
3.1.2 Statistische Prognosemodelle
3.1.3 Stichproben und Erhebungsinstrumente
3.1.4 Prädiktoren für das Eintreten einer Schwangerschaft
3.1.4.1 Medizinische Prädiktoren
3.1.4.2 Psychologische Prädiktoren
3.1.5 Partnerschaftliche Aspekte
3.2 Psychosoziale Faktoren im weiteren Verlauf nach erfolgreicher
reproduktionsmedizinischer Behandlung
3.2.1 Medizinische Risikobelastung während Schwangerschaft und
Geburt für Mütter und Kinder
3.2.1.1 Kongenitale Anomalien
3.2.1.2 Epigenetische Defekte
3.2.2 Erleben von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
3.2.3 Paarbeziehung
3.2.4 Eltern-Kind-Beziehung
3.2.5 Kindliche Entwicklung
3.2.6 Einlinge versus Mehrlinge
3.2.6.1 Körperliche und psychische Auffälligkeiten der Kinder
3.2.6.2 Psychische Entwicklung der Eltern von Mehrlingen
3.2.6.3 Strategien zur Vermeidung von Mehrlingen
3.3. Belastungen durch ungewollte Kinderlosigkeit, Befindlichkeit
nach erfolgloser reproduktionsmedizinischer Behandlung und
langfristige Folgen der Kinderlosigkeit
3.3.1 Unmittelbare Reaktionen auf eine erfolglose Behandlung
3.3.2 Langfristige Folgen der ungewollten Kinderlosigkeit
3.3.3 Geschlechtsspezifische Reaktionen
3.3.4 Partnerschaftszufriedenheit
3.3.5 Sexualität
3.3.6 Hilfreiche und weniger hilfreiche Coping-Strategien
3.3.7 Methodenkritische Wertung
4 Psychosomatische und psychologische Diagnostik, Beratung
und Therapie
4.1 Diagnostische Maßnahmen aus
psychosomatischer Sicht
4.1.1 Notwendige Diagnostik
4.1.2 Im Einzelfall nützliche Diagnostik
4.1.3 Kontraindikationen und Besonderheiten
4.1.4 Aufklärung/Psychoedukation
4.1.5 Hinweise zur Durchführung der Diagnostik
4.1.6 Entbehrliche Diagnostik
4.2 Therapie
4.2.1 Psychosomatische Therapie
4.2.1.1 Einführung
4.2.1.2 Psychosomatische Grundversorgung
4.2.2 Regelungen zu Information, Aufklärung, Beratung und
Einwilligung
4.2.2.1 Musterrichtlinie der Bundesärztekammer
4.2.2.2 Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und
Krankenkassen über Maßnahmen zur künstlichen Befruchtung
4.3 Beratung und Psychotherapie
4.3.1 Indikation/Psychosoziale Behandlungsziele
4.3.2 Effekte psychologischer Beratungs- und Therapieangebote
4.3.2.1 Psychologische Beratung
4.3.2.2 Entspannungsverfahren
4.3.2.3 Psychoedukation und Stressbewältigung
4.3.2.4 Verhaltenstherapeutische Interventionen
4.3.2.5 Gruppenpsychotherapie
4.3.2.6 Internetbasierte Psychoedukation und psychosoziale
Unterstützung
4.3.2.7 Telefonberatung
4.3.2.8 Kombinierte Behandlungen
4.3.2.9 Alternative Verfahren
4.3.2.10 Meta-Analysen
4.3.3 Qualitätssicherung psychologischer Beratungs- und
Therapieeffekte
4.3.4 Prävention von Fertilitätsstörungen
4.3.4.1 Sozialpolitische Aspekte
4.3.4.2 Einstellung, Mythen und Wissen um Fertilität
4.3.4.3 Medizinische Risikofaktoren
4.3.4.4 Fertilitätsprotektion bei schwerwiegenden Erkrankungen (am
Beispiel onkologischer Erkrankungen)
5 Paare mit Migrationshintergrund in der
Reproduktionsmedizin
5.1 Einleitung
5.2 Kinderwunschberatung und Tradition, Familiengröße und
kulturelle Normen
5.3 Kinderwunschmotive
5.4 Sterilität und psychische Belastung
5.5 Bereitschaft zu invasiven Therapiemethoden und zu
Alternativen
5.6 Kommunikationsprobleme
5.7 Gesundheitswissen und Informationsbedarf
5.8 Reproduktion und Reproduktionsmedizin aus islamischer Sicht
6 Familienbildung nach Gametenspende
6.1
Familienrechtliche Aspekte
6.2 Donogene Behandlung bei heterosexuellen Paaren
6.2.1 Körperliche und psychologische Entwicklung der Kinder
6.2.2 Aufklärung der Kinder
6.2.3 Sichtweisen der Kinder und Erwachsenen
6.3. Donogene Behandlung bei lesbischen Paaren
6.3.1 Kinderwunsch lesbischer Paare
6.3.2 Körperliche und psychologische Entwicklung der Kinder
6.3.3 Aufklärung der Kinder
6.3.4 Sichtweisen der Kinder und Erwachsenen
6.4 Donogene Behandlung bei alleinstehenden Frauen
6.4.1 Kinderwunsch alleinstehender Frauen
6.4.2 Körperliche und psychologische Entwicklung sowie Aufklärung
der Kinder
6.5 Donogene Behandlung mit einem den Wunscheltern bekannten
Spender
6.6 Samenspender
6.6.1 Motivation und Haltungen von Samenspendern
6.6.2 Veränderung der Haltung zur Anonymität
7 Medien zur Information und Aufklärung
7.1
Hilfesuchendes Verhalten infertiler Frauen
7.2 Vorbereitende Informationen: Broschüren und andere Medien
7.3 Internet
7.4 Methodenkritische Wertung
8 Selbsthilfegruppen
9 Reproduktionsmedizinische Behandlung im Ausland
Anhang
1 Schlüsselfragen
2 Praktische Hinweise zur psychologischen Beratung (allgemein)
3 Praktische Hinweise zur psychosozialen Beratung und
psychosomatischen Therapie bei
Gametenspende
4 Glossar
5 Forschungsdesiderata
6 Literatur
7 Autorinnen und Autoren
Rezensionen
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Sexuologie. Zeitschrift für Sexualmedizin, Sexualtherapie und Sexualwissenschaft Band 21 Nr. 3–4/2014
Rezension von Florian Mildenberger
»Die in Buchform veröffentlichte Leitlinie steht ganz im Zeichen der psychosomatischen Annäherung an die Patienten und ihre entsprechende Versorgung. Auf Basis dieses Empathie befördernden ärztlichen Verhaltens gelingt es den Autoren herauszuarbeiten, dass manche in Forschung und Praxis unhinterfragte Daten wahrscheinlich falsch sind…« [mehr]